Randoxidation (Korngrenzenoxidation)
Anreicherung von Metalloxiden der Legierungselemente an den Korngrenzen der Randschicht eines Werkstückes. Meist unerwünschte Nebenwirkung beim Gasaufkohlen.
Bestimmte Legierungselement(z. B. Cr, Mn, Si) von Einsatzstählen weisen eine höhere Affinität zu Sauerstoff auf als Eisen und die sauerstofftransportierenden Teile wie CO, CO2 und H2O der Ofenatmosphäre beim Gasaufkohlen. Auf Grund des niedrigen Taupunktes der Ofengase wirkt hier vor allem CO als Sauerstofflieferant. Der an den Korngrenzen eindringende Sauerstoff verbindet sich mit den Legierungselementen Cr und Mn zu den jeweiligen Oxiden. Dadurch wird eine Bewegung der Legierungselemente aus der Stahlmatrix an die Korngrenzen initiiert. Dies führt zu Minderung der Gebrauchseigenschaften des Materials.
IVA-Wärmbehandlungsanlagen, wie der Mehrzweckkammerofen, wirken dieser unerwünschten Randerscheinung durch geeignet konstruktive und Steuerungstechnische Maßnahmen entgegen. Ebenso sind die Konti-Anlagen für Gasaufkohlung und Carbonitrieren aus der IVA-Produktserie, wie die Drehherdanlagen, die Drehringanlagen oder Durchstoßanlagen, durch geeignet Atmosphärenregelung und optimierte Materialbeschickung für minimale Randoxidationswerte konzipiert.